Spielidee und Regeln

Ideen und Regeln des Faustballsportes

Das Faustball-Spiel zählt zu den so genannten Rückschlagspielen. Zwei Mannschaften mit je fünf Spielern stehen sich auf einem 20 x 50 m großen Spielfeld (Halle 20 x 40 m), getrennt durch ein in der Mitte gespanntes Netz gegenüber. Grundidee ist es, den luftgefüllten Hohlball in der gegnerischen Hälfte so zu platzieren, dass der Gegner diesen nicht erreichen kann. Der Ball wird bei der Abwehr und beim Zuspiel mit der Innenseite des ausgestreckten Unterarms gespielt, beim Angriff mit der Faust geschlagen. Faustball ist kein saisonbedingter Sport. Im Sommer (Feldsaison) spielt man es im Freien auf dem Sportplatz, im Winter (Hallensaison) wird in der Halle gespielt.

Der Ball darf zwischen jeder Berührung durch einen Spieler einmal auf dem Boden aufspringen, jedoch nur innerhalb des Spielfeldes. Pro Spielzug darf er von maximal drei unterschiedlichen Spielern berührt werden, spätestens der dritte Spieler muss den Ball ins gegnerische Halbfeld befördern.

Faustballfeld:

Faustball_Spielfeld

Punkte

Gespielt wird nach Punkten und Sätzen. Wenn eine Mannschaft einen Fehler macht, bekommt die andere einen Punkt, auch wenn sie keinen Aufschlag hatte. Die Mannschaft, die den letzten Fehler begangen hat, macht den nächsten Aufschlag. Ein Satz endet, sobald eines der Teams 11 Punkte erzielt hat und mit mindestens zwei Punkten in Führung liegt. Die Anzahl der Gewinnsätze variiert je nach Spielklasse.Bei Turnieren wird meistens auf Zeit gespielt..

 

Fehler 

Als Fehler (und damit Punkt für die gegnerische Mannschaft) werden gewertet:

  • Der Ball oder ein Spieler berührt die Leine oder die Pfosten.
  • Der Ball berührt außerhalb des Spielfelds den Boden.
  • Der Ball berührt 2xl hintereinander den Boden, ohne dass eine regelgerechte Berührung durch einen Spieler dazwischen war.
  • Der Ball wird seitlich an den Pfosten vorbei oder unterhalb der Leine ins gegnerische Feld gespielt.
  • Mehr als drei Spieler einer Mannschaft berühren den Ball während eines Spielzuges.
  • Ein Spieler berührt zum zweiten Mal innerhalb eines Spielzuges den Ball. Wenn mehrere Ballberührungen stattfinden, müssen es unterschiedliche Spieler sein.
  • Der aufschlagende Spieler berührt oder übertritt beim Aufschlag die 3-m-Linie (Aufschlaglinie).
  • Der Ball berührt einen anderen Körperteil als den Ober- oder Unterarm oder die Faust. Ebenso wenig darf der Ball mit der Handfläche berührt werden.

 

Aufstellung:

Faustball_Aufstellung_411x212

Aufstellung im Feld (blau) und in der Halle (gelb)

Im Gegensatz zum Volleyball, wo die Spieler rotieren, hat im Faustball jeder Spieler seine feste Position. Sie darf zwar im Spiel beliebig vertauscht werden, doch dies ist eher unüblich, da meist jeder Spieler ein Spezialist auf seiner Position ist. Ein weiterer Unterschied zum Volleyball ist der, dass das Faustball-Spielfeld viel größer ist, eine Faustballmannschaft jedoch einen Spieler weniger hat als eine Volleyballmannschaft, wodurch jeder einzelne Spieler viel mehr Raum abdecken muss, um Bälle zu erlaufen. Abhängig vom Untergrund (Halle oder Rasen, langsamer oder schneller Boden, z. B. bei Nässe) ändert sich die Aufstellung. In der Abbildung sind zwei unterschiedliche Aufstellungen zu erkennen:

Mannschaft A zeigt die typische Aufstellung in der Feldsaison (W-Form). Der Zuspieler deckt das vordere Mittelfeld ab, um kurz gespielte Bälle erlaufen zu können. Allerdings muss er dabei in Kauf nehmen, dass er bei geradlinigen, harten Angriffsschlägen durch die Mitte nur eine kurze Reaktionszeit zur Abwehr hat.

Mannschaft B zeigt die typische Hallenaufstellung (U-Form). Da der Ball in der Halle eher berechenbar ist und somit kurze Angriffsbälle nicht so effektiv sind, zieht sich der Zuspieler an die hintere Auslinie zur Abwehr zurück. Allerdings hat er dabei das größte Laufpensum zu leisten, da er zum Zuspiel nach vorne laufen muss.

Variante Kleinfeldfaustball

Im Faustball gibt es eine Variante, die allerdings nicht den gleichen Stellenwert besitzt und für die auch (bis auf den Jugendbereich) kein offizielles Regelwerk existiert. Beim Kleinfeldfaustball werden Feldgröße und Leinenhöhe verringert, so dass es möglich ist, auch mit weniger Spielern, z. B. zwei gegen zwei, zu spielen. Ziel des Spiels ist meist, die Zahl der Ballberührungen des Einzelnen und damit die Trainingsintensität zu erhöhen. Dazu sind weitere Regelmodifikationen möglich, z. B. bis zu vier Ballkontakte pro Spielzug, oder der Ball darf auch außerhalb des Spielfelds den Boden berühren (Abwehr und Zuspiel) und muss nur beim Spiel über die Leine ins gegnerische Halbfeld geschlagen werden, oder der Ball darf nur mit dem Unterarm über die Leine gespielt werden usw.

Typische Spielfeldgrößen sind beispielsweise:

  • Spielfeld 18 x 9 m (Volleyballfeld), 3-4 Spieler, Leinenhöhe 160-200 cm
  • Spielfeld 20 x 10 m (Kinder- und Jugendbereich), 3-5 Spieler, Leinenhöhe 140-160 cm, vier Ballkontakte möglich
  • Spielfeld 8 x 4 m, 3 Spieler, Leinenhöhe 140 cm

Seit einiger Zeit hält mit der sog. Rotation ein neues Kleinfeld-Spielsystem Einzug, das in einigen deutschen Landesverbänden sowie in Österreich und der Schweiz vor allem im Jugend- und Anfängerbereich in Erprobung ist. Auf dem Kleinfeld spielen vier gegen vier, und immer nach jeweils fünf gespielten Punkten rotieren alle Spieler um eine Position im Uhrzeigersinn. Ziel ist die Weiterentwicklung von vielseitigen Grundfertigkeiten sowie das Fördern von schwächeren Spielern.

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